Die Ammerländer

Wir Ammerländer sind ein Blasorchester, das aus den musikalischen Aktivitäten einiger Würzburger Professoren und Kaufleute während der verregneten Sommerfrische 1877 in Ammerland am Starnberger See hervorgegangen ist.

Damit sind wir Ammerländer älter als die Egerländer, wenn auch nicht so bekannt, da wir niemals öffentlich auftreten, sondern nur zu unserer Freude musizieren oder unsere eigenen Feste musikalisch umrahmen. 

Im Würzburg-Wiki findet sich der folgende Eintrag:

Einige musikbegeisterte Würzburger Professoren und Kaufleute verbrachten den Sommer 1877 auf Gut Ammerland am Starnberger See. Da es unaufhörlich regnete, verhinderten aufgeweichte Straßen die planmäßige Heimreise der Mitglieder des Würzburger Freundeskreises. Es handelte sich um die Universitätsprofessoren Nikolaus Alois Geigel (1829-1887) und seine Söhne Richard und Robert Geigel, die als akademische Lehrer an der Universität Würzburg bzw. an der Forsthochschule Aschaffenburg wirkten, den Weingroßhändler Karl Stöhr und seinen Bruder Philipp Stöhr, Universitätsprofessor für Anatomie in Würzburg. Schlossherr und Freund der Würzburger war August Carl Franz Graf von Pocci, der für diese Regentage Noten und Instrumente besorgte.

Die Männer hatten so viel Spaß und führten so geistreiche Gespräche, dass sie nach der Rückkehr nach Würzburg beschlossen, auch weiterhin allwöchentlich zu musizieren.

Die „Ammerländer“ waren geboren.

Kurz nach 1900 bezogen sie das Nebenzimmer der Gaststätte Eckert’s Garten (Veitshöcheimer Str. 2), um einmal in der Woche Tuba, Trompete oder Posaune zu blasen. 

Bald gesellten sich andere Musikliebhaber hinzu: Mediziner, Philologen, Kaufleute und Offiziere. Das Corps Bavaria Würzburg, dem die meisten „Urammerländer“ angehörten, stellte den Großteil des ersten „Ammerländer“-Nachwuchses.

Der Freundeskreis wurde größer und aus dem ursprünglichen Quartett, das sich der Schrammelmusik mit Ziehharmonika widmete, entstand ein Blechblasorchester. Heute sind auch Holzblasinstrumente dabei.

Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 fielen alle Instrumente, die zahlreichen Notenbücher, die Fahne, die erste Chronik u.a. dem Feuer zum Opfer. Ab 1949 haben sich die Musiker im Würzburger Hofbräukeller niedergelassen, wo sie allwöchentlich musizierten. Seit den 70er Jahren treffen sich die Ammerländer in einem Saal in der Innenstadt. Zur Freude der Ammerländer dürfen sie die „Burg“ der Schlaraffia mitbenutzen. Ein Glücksfall und eine herzliche Freundschaft zwischen den Gesellschaften Schlaraffia und Ammerland seit vielen Jahren. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön! 

Die Ammerländer um 1900

Die Ammerländer in Eckert’s Garten in der Veitshöchheimer Straße in Würzburg. 

Die Ammerländer

Das Motto der Ammerländer

Die Haltung der Ammerländer ist grundsätzlich fröhlich und
unbeschwert, wie sich im Motto zeigt:

Hie kann nit sein ein böser Mut,
Wo Ammerländer blasen gut.
Hie bleibt kein Zorn, Hass oder Neid,
Weichen muß all Herzeleid.

Die Mitglieder der Gesellschaft Ammerland grüßen sich übrigens mit den Worten „Blem-blem“.
Ihr Wahlspruch lautet: „Gott schenke unseren Tönen Reinheit“.

1997: 120 Jahre Ammerländer

Im Jahr 1997 feierten die Ammerländer ihr 120-jähriges Bestehen. Zum sehr feierlichen Stiftungsfest wurde eigens eine Festschrift erstellt, in der u.a. ein lesenswerter Beitrag des damaligen Intendanten Willi Polte zur Geschichte der Ammerländer abgedruckt war. Nachzulesen über einen Klick auf das Cover rechts.

Die Gründer der Gesellschaft Ammerländer

Dr. med. Alois Geigel

Ordentlicher Professor der Inneren Medizin an der Universität Würzburg

Karl Stöhr

Großkaufmann in Würzburg


Dr. med. Richard Geigel

Ordentlicher Professor der Inneren Medizin an der Universität Würzburg

Dr. med Philipp Stöhr

Ordentlicher Professor am Anatomischen Institut der Universität Würzburg

Dr. Robert Geigel

Professor an der Forsthochschule Aschaffenburg

August Carl Franz Graf von Pocci

Kgl. Bayerischer Kämmerer und Musikintendant

Die Ammerländer in den Medien

Mainpost vom 14.03.2013
Musiker-Gesellschaft ganz ohne Frauen

Würzburg erleben vom 18.2.2015
Die Ammerländer und der „Eckerts Garten“

Frankenland online, 1957
80 Jahre Würzburger Ammerländer

Die Intendanten der Gesellschaft Ammerländer

Prof. Dr. med. Michael Scheurlen

Dr. Günther Schuster

Peter Collier

Willi Polte

Jacob Jobst

Dr. Hans Ulses, genannt Vitus

Dr. Fritz Heger

Dr. Michael Furtner

Amtszeit Name des Intendanten
1877 – ca. 1890
um 1890 – ca. 1910
I.C. Schmitt, Studienprofessor, Altphilologe
um 1910 – 1936
Dr. Michael Furtner, königl.-bayer. Oberleutnant, später Major der Wehrmacht. Genannt "Miko", Autor der 10 Gebote
1936 – 1938
Gerhard, Oberregierungsrat
1938 – 1945
Rudolf Schnetzer
1949 – 1960
Dr. Fritz Heeger, prakt. Arzt
1960 – 1977
Dr. Hans Ulses, genannt "Vitus", Arzt für HNO
1977 – 1983
Jacob Jobst, Chefredakteur
1983 – 1998
Willi Polte, Personaldirektor
1998 – 2006
Peter Collier, Geschäftsführer des Handelsverbands
2006 – 2018
Dr. Günther Schuster, Arzt für Allgemeinmedizin
seit 2018
Prof. Dr. med. Michael Scheurlen, Universitätsprofessor

Die Dirigenten der Gesellschaft seit Gründung

Amtszeit Name des Dirigenten
1877 – ca. 1890
um 1890 – ca. 1900
I.C. Schmitt, Studienprofessor, Altphilologe
um 1900 – ca. 1910
Toni Keller, Rechtsanwalt
um 1910 - 1936
Dr. Michael Furtner, genannt "Miko", königl.-bayer. Oberleutnant, Autor der 10 Gebote
1936 – 1938
Eugen Eyrich, Gewerbestudienrat
1938 - 1945
Rudolf Schnetzer
1949 - 1962
Prof. Rudolf Lindner, Professor für Horn am Staatskonservatorium Würzburg
1962 - 1977
Dr. Hans Ulses, genannt "Vitus", Arzt für HNO
1977 - 2003
Dieter Maier, Kaufmann
seit 2003
Prof. Dipl.-Ing. Armin Löhr, Professor an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt

Über die Ammerländer

Wir treffen uns wöchentlich in Würzburg zur Probe und treten grundsätzlich nicht öffentlich auf. Einzig und allein unsere Familien bekommen unsere Kunst bei verschiedenen festlichen Anlässen zu Gehör. Nein, leider keine Ausnahmen. Wir sind bisher auch nicht bestechlich.